Lernpodcasts für Schüler:innen & Studierende – was sie wirklich wollen
- Valentin Hauenstein

- 22. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Sept.
Wie können Lerninhalte so vermittelt werden, dass sie im Alltag von Schüler:innen und Studierenden wirklich ankommen? Podcasts sind ein vielversprechendes Format – mobil, flexibel und persönlich. Doch bevor man ein neues Produkt entwickelt, sollte man eins wissen: Braucht es das überhaupt?
Wir haben den Realitätscheck gemacht – mit einer kleinen Feldstudie unter Lernenden. Die wichtigsten Erkenntnisse fassen wir hier zusammen.
Was ist das Bedürfnis?
Die Mehrheit der befragten Personen befindet sich auf Stufe höhere Fachschule oder Fachhochschule – also genau dort, wo Prüfungsdruck, Zeitknappheit und Lernstoff oft zusammenprallen.
Fragen wir nach ihren Lerngewohnheiten, zeigt sich ein vertrautes Bild: Fast alle nutzen Schulbücher, schreiben Zusammenfassungen und ergänzen mit Lernvideos oder Apps. Viele sind offen für neue Tools – solange sie einen echten Mehrwert bieten.
Lernpodcasts? Ja, unbedingt.
Über 80 % der Teilnehmenden gaben an, dass sie unterhaltsame Lernpodcasts „auf jeden Fall“ zur Prüfungsvorbereitung nutzen würden – vor allem dann, wenn sie zum Stoff aus dem Schulbuch passen.
Warum? Die Vorteile liegen auf der Hand:
Zeitersparnis: Inhalte unterwegs konsumieren
Effektivität: Fokus auf das Wesentliche
Flexibilität: Lernen in kurzen Einheiten
Podcasts sind kein Ersatz für Schulbücher, aber eine ideale Ergänzung – vor allem in der Prüfungsphase.

Was muss ein Lernpodcast bieten?
Ein Lernpodcast wird nur dann gehört, wenn er überzeugt. Die Befragten nannten klar, was sie erwarten:
Zusammenfassung des wichtigsten Stoffs
Beispiele & Eselsbrücken
Tipps zur Prüfung
Gute Stimme & Tonqualität
Klare Struktur & verständliche Sprache
Die perfekte Länge? Meist zwischen 5 und 10 Minuten pro Folge. Kurz, knackig und auf den Punkt – so bleibt man konzentriert.
Was sind die Erfolgsfaktoren?
Die Umfrage zeigt, dass reine Faktenvermittlung nicht reicht. Damit Lernpodcasts wirklich genutzt werden, brauchen sie:
Relevanz: Bezug zum Unterricht & zur Prüfung
Unterhaltung: sympathischer Ton, gerne auch Humor
Usability: einfache Verfügbarkeit (z. B. auf Spotify)
Verlässlichkeit: seriöse Inhalte, idealerweise von der Schule geprüft
Ein weiterer Wunsch: Klare Kennzeichnungen und Beschreibungen, damit Hörer:innen direkt wissen, worum es geht.
Was darf es kosten?

Auch die Zahlungsbereitschaft haben wir abgefragt – und sie ist erstaunlich hoch. Viele wären bereit, zwischen 10 und 30 Franken pro Fach für gut gemachte Lernpodcasts zu zahlen. Manche bevorzugen auch ein Modell „pro Kapitel“ oder pro Prüfung.
Wichtig ist: Der wahrgenommene Nutzen muss stimmen. Wer Inhalte effizienter versteht und besser vorbereitet ist, ist auch bereit zu investieren.
Fazit: Es gibt Bedarf – und klare Erwartungen
Unsere Umfrage bestätigt: Lernpodcasts haben Potenzial. Aber nur dann, wenn sie professionell produziert, inhaltlich durchdacht und auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt sind.
Verlage oder Bildungsanbieter, die hier ansetzen, können ein echtes Problem lösen – und das Lernen für viele ein Stück leichter machen.



Kommentare